SPD-Gemeinderatsfraktion fordert frühe Planungen und Kompensation
Infolge der sinkenden Mitgliederzahlen sieht sich die evangelische Kirche in Karlsruhe gezwungen, einige der kircheneigenen Räumlichkeiten zu schließen. Der sogenannte Ampelplan zeigt dabei detailliert auf, welche Räumlichkeiten mittelfristig von diesen Maßnahmen betroffen sein werden.
„Wir sind uns bewusst, dass die finanziellen Mittel der Kirchen knapper werden. Die Stadt muss mit dem Ziel in Gespräche mit den Kirchen treten, die bestehenden Standorte der Gemeindezentren zu erhalten und sie entweder in Stadtteilzentren, Kindertageseinrichtungen oder andere dringend benötigte soziale Einrichtungen umzuwandeln“, so Dr. Anton Huber, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Yvette Melchien, Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, führt fort: „Der evangelischen Kirchengemeinde soll die Möglichkeit eingeräumt werden, die Räumlichkeiten gegen eine angemessene Gebühr für ihre gemeindliche Arbeit weiterhin zu nutzen.“
Um wirtschaftliche Effizienz zu gewährleisten, schlägt die Fraktion vor, die sozialen Einrichtungen durch geschickte Kombination mit Wohngebäuden und kleineren Gewerbeeinrichtungen zu nutzen und somit eine Querfinanzierung zu ermöglichen. Die Flächenentwicklung könnte gegebenenfalls an städtische Tochtergesellschaften oder andere Bauträger übertragen werden, sofern diese die Entwicklungsziele unterstützen.
„Die Bereitstellung von Gemeindezentren durch die verschiedenen Glaubensgemeinschaften trägt zur Förderung des sozialen Zusammenhalts in den Stadtteilen bei. Diese Räumlichkeiten werden nicht nur für kirchliche Aktivitäten genutzt, sondern auch an Vereine, Institutionen und Privatpersonen zu niedrigen Preisen vermietet“, so Dr. Anton Huber weiter.
Die SPD-Fraktion Karlsruhe appelliert an alle Beteiligten, gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten, um das vielfältige Angebot an kirchlichen Räumlichkeiten für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und weiterhin für ehrenamtliche Aktivitäten und gesellschaftliche Veranstaltungen zugänglich zu machen. Durch enge Kooperation kann eine lebendige Stadtteilkultur aufrechterhalten und den Herausforderungen der Zeit begegnet werden. „Die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Gemeinde und die Sicherstellung einer adäquaten Nutzung der vorhandenen Ressourcen stehen dabei auch im Fokus“, so Huber abschließend.