- Die Stadtverwaltung zeigt auf, wie das Trinkwasserkonzept um einfache Trinkwassersäulen (für Beispiele siehe [1]) erweitert werden kann.
- Die historischen Trinkbrunnen werden aus der Trinkwasserversorgung ausgenommen, wenn sichergestellt ist, dass am gleichen Standort eine Versorgung durch eine Trinkwassersäule gewährleistet ist.
- Gemeinsam mit dem Stadtmarketing wird untersucht, wie die Investitions- und Unterhaltungskosten der Säulen durch geeignetes Branding Karlsruher Unternehmen oder anderer Interessierter, refinanziert werden können.
- Die Möglichkeit auf Landesförderung (siehe [3]) wird geprüft.
- Bei einer stadtweiten Kampagne werden auf alle Angebote der kostenfreien und öffentlich zugänglichen Trinkwasserstellen hingewiesen. (Hier wird Verwaltung sicher auf HP verweisen, das haben sie bei unserer Anfrage auch geantwortet)
- Im Rahmen der Kampagne wird eine einheitliche, wiederverwendbare Wasserflasche – ähnlich dem „Fächerbecher“ – vertrieben.
Begründung/Einordnung:
Die Sommer werden heißer und die öffentliche Trinkwasserversorgung gewinnt zunehmend an Wichtigkeit. Am 10. August 2022 hat das Bundesumweltministerium bekanntgegeben, dass Städte und Gemeinden künftig Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an möglichst vielen Stellen öffentlich verfügbar machen müssen. Der Gesetzentwurf basiert auf dem Ziel 6 der UN-Ziele für die nachhaltige Entwicklung (SDGs).
Karlsruhe verfügt bereits über mehrere öffentliche Trinkwasserbrunnen. Im Trinkbrunnenkonzept Karlsruhe aus dem Jahr 2021 sind 38 als vollumfänglich oder eingeschränkt als Trinkbrunnen geeignet aufgeführt (siehe Anfrage der SPD-Fraktion „Trinkbrunnen in Karlsruhe“ vom September 2022). Dabei handelt es sich in der Regel um historische Brunnen, die wartungs- und pflegeintensiv sind und ggf. nicht direkt als Trinkwasserbrunnen erkannt werden. Darüber hinaus sind 13 der Brunnen nicht barrierefrei.
Die SPD-Fraktion sieht in der Einsetzung von Trinkwassersäulen eine barrierefreie, flächendeckende und wartungsarme Alternative. In unmittelbarer Nähe zu den historischen Brunnen soll das Gartenbauamt Trinkwasserbrunnen installieren. Die Trinkwassersäulen sollen als Ersatz für die historischen Trinkwasserbrunnen erst in Betrieb genommen werden, wenn eine Versorgung durch die neuen Trinksäulen steht. Die Trinksäulen sind auf lange Sicht eine kostengünstigere Lösung. Auch in der Umsetzung können bereits bestehende und verlegte Rohre genutzt werden. An den im Trinkwasserkonzept erarbeiteten neuen Standorten werden ebenfalls durch Trinksäulen installiert. Die SPD-Fraktion ist der Überzeugung, dass wir durch diese Maßnahmen eine effizienteres Trinkwassernetz in Karlsruhe gewährleisten können.
[1] Die niederländische non-profit Organisation Join the Pipe: https://join-the-pipe.org
[2] https://www.bmuv.de/pressemitteilung/staedte-und-gemeinden-muessen-trinkwasser-im-oeffentlichen-raum-kostenlos-bereitstellen
[3] https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wirtschaft/foerderungen/fb87/wasserversorgung/
Unterzeichnet von:
Yvette Melchien, Dr. Anton Huber, Michael Zeh und SPD-Fraktion