„Der Krieg in der Ukraine, die vielen Schicksale und das damit verbundene Leid lässt mich sprachlos zurück. Sozialarbeiter Michael Skupin berichtete uns von Kindern, die vor Angst nicht schlafen können und von Bombeneinschlägen erzählten. Viele Geflüchtete seien traumatisiert und einfach nur froh ein Bett in Sicherheit zu haben,“ so Yvette Melchien, Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin. Bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Träger AWO am Mittwoch, den 11.05. hat sich die Fraktion ein Bild darüber gemacht, wie die Situation im ehemaligen Rathaus West ist.
„Wir als Stadt Karlsruhe stehen an der Seite der Ukrainer*innen. Als Kommune müssen wir versuchen, die geflüchteten Menschen zu versorgen und ihnen zumindest etwas Ruhe nach den schlimmen Erlebnissen in den vergangenen Wochen zu bieten,“ so Melchien weiter. Zwischenzeitlich sind in Karlsruhe mehr als 3.000 Geflüchtete registriert. Das Dezernat des Sozialbürgermeisters Dr. Martin Lenz fand schnelle und unbürokratische Wege, um Geflüchtete in Hotels und städtisch angemieteten Immobilien unterzubringen. Der Gemeinderat sagte schnelle Hilfen für Organisationen und die Verwaltung zu. Außerdem ist die Stadt aktuell auf der Suche nach einer ukrainischen Partnerstadt. „Wir wollen mit Hilfestellungen einer Stadt zur Seite stehen, wenn es irgendwann um einen Wiederaufbau gehen wird,“ so Stadträtin Irene Moser.
„Wir konnten uns informieren, wie die Arbeit in den vergangenen Wochen anlief und was die Mitarbeiter*innen vor Ort benötigen,“ erläutert Michael Zeh, migrationspolitischer Sprecher. Die Leiterin des Geschäftsbereiches Jugend und Soziales Barbara Mehnert berichtete uns, dass viele Geflüchtete in der Unterkunft ankämen und die Zeit vor Ort als Verschnaufpause nutzen. In der Praxis würden auch viele Geflüchtete nicht nach 2 Tagen, sondern nach 5 Tagen in die Anschlussunterkunft untergebracht werden.
„Innerhalb von nur 4 Tagen hat das Team der AWO das Rathaus West in eine Erstaufnahmestelle umgewandelt. Ein Träger mit so viel Erfahrung ist als Partner für die die Stadt von großem Wert. Wir empfinden große Hochachtung vor der Arbeit der vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten der AWO, bei den Freunden für Fremde, und den vielen anderen helfenden Händen vor Ort und sind sehr dankbar für deren Arbeit,“ so Yvette Melchien. Große Unsicherheit besteht beim Träger AWO darüber, wie lange das Rathaus West noch in der derzeitigen Form zu benutzen ist. Die SPD-Fraktion ist im engen Austausch mit dem Träger und der Verwaltung.