Nach Ansicht der SPD-Gemeinderatsfraktion schert die CDU nun aus dem langjährigen, fraktionsübergreifenden Konsens für die dringend erforderliche Generalsanierung des Badischen Staatstheaters aus, indem sie erklärt, die geplante Sanierung aufgrund der gestiegenen Kosten so nicht mehr mitzutragen.
Damit agiert die CDU in einer ganz zentralen Frage der Stadt- und Kulturentwicklung schlichtweg verantwortungslos, kritisieren der SPD-Fraktionsvorsitzende Parsa Marvi und die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Elke Ernemann.
Noch in der Amtszeit von Alt OB Fenrich habe sich die CDU mit darüber gefreut, dass das Staatstheater mit dieser umfangreichen Modernisierung und Erweiterung auch in Zukunft um Spitzenpositionen konkurrieren könne. Man sei sich über viele Jahre auch gemeinsam einig gewesen, dass vor allem die Arbeitsbedingungen in den beengten Räumen am Staatstheater für die Belegschaft des Hauses nicht mehr zumutbar seien.
Die CDU müsse nun auf den Tisch legen, welche Alternativen sie sieht. Falls ein Standortwechsel ins Spiel gebracht wird, würde die Sanierung des Staatstheaters auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden. Und falls die CDU an Kernsparten des Staatstheaters wie den Opernbereich sparen will, dann sparen wir in erheblichem Maße an der Attraktivität des Hauses. Beides wäre nicht tragbar, so die beiden SPD-Stadträte. Es verstehe sich im Übrigen von selbst, dass absolut jede Einsparmöglichkleit bei der Bauausführung geprüft werde.
Die Stadt Karlsruhe müsse ein großes Interesse daran haben, den Staatsvertrag für das Badische Staatstheater mit dem Land fortzuführen. Ein Rückfall in ein rein kommunales Theater hätte erhebliche wirtschaftliche Folgen. Dieses Risiko sollte die CDU ebenfalls bedenken, wenn sie entsprechend vorgehen will, so Marvi und Ernemann abschließend.