SPD will Know-how der Volkswohnung für Rastatt nutzen

Noch stärker als bisher wollen die SPD-Gemeinderatsfraktionen aus Rastatt und Karlsruhe zusammenarbeiten. Und wenn es nach dem Willen der SPD-Fraktionen geht, sollte dies ein Modell für eine Kooperation der beiden Städte auch in Sachen Wohnen und Wohnungsbau sein, wie aus einer Pressemitteilung der SPD hervorgeht.

Dieses Fazit zogen der Rastatter SPD-Fraktionschef Joachim Fischer und Hans Pfalzgraf, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Karlsruher Gemeinderat, der mit SPD-Stadtrat Dr. Raphael Fechler zu Gast bei einer Fraktionssitzung in Rastatt war. Pfalzgraf und Fechler sind zudem Aufsichtsräte der Karlsruher Volkswohnung GmbH, einem kommunalen Wohnungs- und Wohnungsbauunternehmen. 13000 Wohnungen, eine durchschnittliche Kaltmiete von 5,90 Euro pro Quadratmeter und eine Leerstandsquote von nur einem Prozent – bei den städtischen Wohnungen in Rastatt sind es derzeit sieben Prozent – sowie ein Anteil von 60 Prozent der Wohnungen in der Mietpreisbindung sind Ausdruck einer Erfolgsgeschichte, die die Rastatter SPD in passender Größe auch für Rastatt als den richtigen Weg ansieht. Es sei eine Daueraufgabe, so Pfalzgraf, auch für Normalverdiener bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – nur so könne der soziale Zusammenhalt der Stadtgesellschaft gelingen. Dazu habe der Karlsruher Gemeinderat Förderprogramme geschaffen und verlange bei Geschosswohnungsbau von Investoren per Vertrag oder Bebauungsplan eine 20-prozentige Quote für öffentlich geförderte Wohnungen.

Bei einem vorhergesagten Wachstum der Karlsruher Bevölkerung um mindestens 30000 Menschen in den nächsten 15 bis 20 Jahren – Rastatt soll bis 2030 um gut 4000 Menschen wachsen – könne Karlsruhe nicht alleine die Flächen für die wachsende Bevölkerung zur Verfügung stellen. Wegen der vielen IT-Unternehmen und Neugründungen zögen viele gut verdienende Menschen nach Karlsruhe – hier sehen beide SPD-Fraktionen eine Chance, dass auch der "Speckgürtel" Karlsruhes wachsen und profitieren könne. Im Nachbarschaftsverband Karlsruhe funktioniere die regionale Zusammenarbeit bereits recht gut, berichteten Pfalzgraf und Fechler.

Die Volkswohnung, so die beiden Aufsichtsräte der Karlsruher SPD-Fraktion, würde ihr umfassendes Know-how im Wohnungsbau und auch der Umwandlung von früheren Militärflächen oder Industriebrachen gerne umliegenden Kommunen, auch der Stadt Rastatt, zur Verfügung stellen. Aus Sicht von Pfalzgraf und Fechler wäre eine Beteiligung an einer interkommunalen Gesellschaft, wie die Volkswohnung dies bei der Baden-Badener Entwicklungsgesellschaft Cité gemacht habe, in ähnlicher Weise für Rastatt vorstellbar. Auch aus rechtlichen Gründen müsse aber – wenn der politische Wille in Rastatt dafür da sei – die Stadt Rastatt Mehrheitsgesellschafterin einer solchen GmbH sein. Die Rastatter SPD-Fraktion war sich schnell einig: "Hiervon könnten die Menschen in Rastatt bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum unheimlich profitieren."

Die Bereitschaft der Volkswohnung, sich in Rastatt zu engagieren, zeige, welch enormes Potenzial ungenutzt liegen bliebe, wenn sich die bisherigen Nein-Fraktionen im Rastatter Gemeinderat nicht bewegen würden. (Quelle: Badisches Tagblatt)