Für schwerst- und mehrfach behinderte Menschen, die keine Behindertentoiletten benutzen können, ist eine Toilette für alle wichtig, um besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, so die SPD-Gemeinderatsfraktion in ihrem Antrag.
Zoologischer Stadtgarten und Schlosspark gehören nicht nur im Sommer zu den stark frequentierten Ausflugszielen. Auch viele Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen gehören häufig zu den Besuchern.Dieser Personenkreis kann weder herkömmliche noch Behindertentoiletten benutzen. Sie benutzen Windeln, die im Notfall irgendwo gewechselt werden müssen. Es ist für alle Beteiligten unzumutbar, dass dies auf Parkbänken oder Wiesen in der Öffentlichkeit geschieht oder einfach auf dem Fußboden, betont Stadträtin Gisela Fischer.
Die Ausstattung einer Toilette für alle besteht aus einem ausreichend großen Raum mit einer Pflegeliege für Erwachsene und einem Personenlifter, der das Heben aus dem Rollstuhl auf die Liege ermöglicht. Ein sogenannter Euroschlüssel verschafft Zugang zu sämtlichen derartigen Einrichtungen in ganz Europa. Die Realisierung von Toiletten für alle bedeutet einen weiteren großen Schritt in Richtung Inklusion. Als Stadt, die als erste in Baden-Württemberg einen Behindertenbeirat eingerichtet hat, sollte Karlsruhe hier weiter Vorreiter sein, so die Fraktion.