Zum Interview von Ingo Wellenreuther in den BNN erklärt die SPD-Gemeinderatsfraktion:
Keine Fraktion hatte zu irgendeinem Zeitpunkt in der Moscheebau-Debatte einen Informationsvorsprung. Alle Fraktionen wurden im März über das Interesse der Ditib vom OB informiert, auf dem bekannten Mühlburger Gelände eine Moschee zu errichten. Auch der Wunsch der Religionsgemeinde nach einem Moscheebau mit mehreren Minaretten wurde in diesem Gespräch an alle Fraktionen klar benannt. Alle Fraktionen, auch die CDU Gemeinderatsfraktion, wurden bereits im März um Rückmeldung zu diesem Ansinnen an die Stadtverwaltung gebeten. Es ist schon ein ziemliches abstruses Statement von Herrn Wellenreuther, aus diesem normalen Umgang zwischen Stadtverwaltung und Gemeinderatsfraktionen eine Geheimverhandlung zu konstruieren. Das Interview legt vielmehr die internen Differenzen in der Karlsruher CDU offen, in welcher Form ein verantwortungsvoller Umgang mit Sachfragen gelingen kann, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Marvi.
Leider beharrt Ingo Wellenreuther erneut auf einer Reihe von Halbwahrheiten. Er diffamiert die Stadtverwaltung und den Oberbürgermeister, indem er ihnen unterstellt, die Öffentlichkeit getäuscht zu haben. Alle Behauptungen von Herrn Wellenreuther sind vom Karlsruher OB längst richtig gestellt worden, so Marvi. Im Übrigen stellt nicht jedes informelle Gespräch eine Geheimverhandlung dar, das sollte insbesondere Herr Wellenreuther wissen. Oder wie sieht es mit den Gesprächen Stadt und KSC aus?, erinnert sich Stadtrat Dr. Raphael Fechler.
Bezüglich der Organisation DITIB hatte die Staatsregierung Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 ein religionswissenschaftliches und staatsrechtliches Gutachten von seriöser wissenschaftlicher Stelle angefordert. In diesem wird die Gemeinde als Kooperationspartner für einen Islam-Staatsvertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz ausdrücklich empfohlen. Ministerpräsidentin Dreyer (SPD) hat nun erneut ein Gutachten in Auftrag gegeben, um das erste Gutachten hinsichtlich der aktuellen politischen Lage in der Türkei zu prüfen. Das ist gut, denn nur so kann man überhaupt auf einer gesicherten Basis eine Kooperation der öffentlichen Hand befürworten. Wir können in Ruhe dieses Verfahren abwarten und das Ergebnis in die Gesamthaltung der SPD und der Parteien einfließen lassen. Es steht in keinem Fall zu erwarten, dass es kurzfristig in Sachen Moscheebau in Karlsruhe zu irgendeiner Entscheidung kommt. Dafür brauchen wir fundierte Dialog- und Beteiligungsprozesse. Auch gibt es für die SPD keine Vorfestlegung über einen bestimmten Baustil. Beide Seiten müssen zum Dialog und zu Kompromissen bereit sein. Das weitere Verfahren sieht eine Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Dabei wird die Bevölkerung umfassend über Planungsabsichten informiert und aufgefordert dazu Stellung zu beziehen. Wie bei jedem Neubau sind baurechtliche Vorschriften zu beachten und es wird einen Architektenwettbewerb geben. Das alles wird keinesfalls "im Geheimen" ablaufen. Für die Information ggü. den Bürgerinnen und Bürgern ist die Stadt Karlsruhe zuständig und sie wird ihrer Pflicht zu gegebener Zeit nachkommen. Da sind wir uns sicher, führt Marvi aus.