Ärger um Moschee-Pläne in Karlsruhe

Gebetsraum einer Moschee

Die Karlsruher CDU spiele mit den Ängsten der Bürger, die Art der Kritik sei unverschämt, so Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther und Mitglieder der CDU-Fraktion im Gemeinderat hatten von Geheimverhandlungen über die sogenannte Großmoschee gesprochen. Karlsruhe sei nicht Mekka, es drohe die Gefahr von Hasspredigern. Mentrup, der für eine extra anberaumte Pressekonferenz seinen Urlaub unterbrach, entgegnete, dass die Pläne innerhalb des Gemeinderats schon lange bekannt seien und dass über den Bau einer repräsentativen Moschee mit vier Minaretten im Karlsruher Westen nachgedacht werde. In den Fraktionen sei man sich aber einig, dass jetzt möglicherweise nicht der richtige Zeitpunkt für ein solches Projekt sei. Das Vertrauensverhältnis zur Karlsruher CDU, so Mentrup, sei gestört, deren Verhalten ein Affront.

Kritik von der CDU


Der Karlsruher CDU-Bundestagsabgeordnete Wellenreuther äußerte sich vergangenen Freitag kritisch über den geplanten Bau einer neuen Moschee im Karlsruher Westen. Der Islamverband Ditib wolle im Stadtteil Mühlburg eine Moschee mit mehreren Minaretten errichten. Wellenreuther verlangte Transparenz von der Stadtverwaltung, sprach von einer außergewöhnlichen Größe der Moschee und kritisierte, dass – so wörtlich – eines der letzten großen Gewerbegrundstücke der Stadt für den Bau verwendet werden solle. Am Montag legte die CDU Karlsruhe nochmal nach und kritisiert nicht nur die Pläne für eine „Großmoschee“, sondern spricht von Geheimverhandlungen des Rathauses.

Moscheebau schon lange Thema


Pläne für eine repräsentative Moschee in Karlsruhe gibt es schon lange. Ein erster Standort im Osten der Stadt wurde abgelehnt. Aber: Karlsruhe als Großstadt sollte auch eine größere Moschee haben dürfen, so äußern sich die Fraktionsvorsitzenden der SPD, der Grünen, der FDP und der Linken im Karlsruher Gemeinderat. Vor dem Hintergrund des Antrages des Ditib-Verbandes, eine Moschee in Karlsruhe zu bauen, sagte Parsa Marvi, Fraktionsvorsitzender der Karlsruher SPD, man solle dem Anliegen offen gegenüber stehen und das Ganze dann über einen breiten Beteiligungs- und Dialog-Prozess vertiefen und prüfen. Dabei müsse die Bürgerschaft mit eingebunden werden.