

Die SPD-Gemeinderatsfraktion will das "Alte Heizkraftwerk" hinter dem Hauptbahnhof als Standort für Kunst und Kultur erhalten und beantragt die Entwicklung eines Kulturparks "Altes Heizkraftwerk".
"Wir wollen keine kalte Stadtentwicklung hinter dem Hauptbahnhof mit einer reinen Gewerbebebauung. Mit dem von uns vorgeschlagenen Kulturpark "Altes Heizkraftwerk" werden Kunst, Kultur und Kreativität auch künftig eine wesentliche Rolle auf dem Areal spielen", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Parsa Marvi. Prüfen lassen will die SPD-Fraktion, ob die Karlsruher Fächer GmbH, die auch für die erfolgreiche Konversion des "Alten Schlachthofes" verantwortlich ist, mit dem Projekt beauftragt werden kann. "Uns schwebt eine Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes "Altes Heizkraftwerk" vor. Dort könnten Künstlerateliers, Ausstellungsflächen und Gastronomie entstehen", so Parsa Marvi. Die SPD-Fraktion ist überzeugt, dass der Erhalt einer kulturellen Nutzung rund um das Heizkraftwerk auch die Vermarktung der Gewerbeflächen hinter dem Hauptbahnhof vereinfachen würde.
Heizkraftwerk soll Ort der Kunst und Kreativität bleiben
Mit ihrem Vorstoß habe die SPD-Fraktion ein klares Ziel formuliert, unterstreicht die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Elke Ernemann: "Das "Alte Heizkraftwerk" soll ein lebendiger Ort der Kunst und Kreativität bleiben. Wie wir dieses Ziel erreichen, darüber braucht es eine offene Diskussion mit Stadtverwaltung, Kulturszene und Öffentlichkeit." Elke Ernemann räumt ein, dass nicht von einer langfristigen weiteren Nutzung des Areals durch die derzeit dort arbeitenden Künstler ausgegangen werden kann: "Der Zustand einiger Gebäude auf dem Areal ist sehr schlecht und die Stadt haftet für etwaige Personenschäden. Eine Sanierung im laufenden Betrieb wird nicht möglich sein. Außerdem haben uns die meisten Künstler signalisiert, dass sie bereits geringfügige Erhöhungen der derzeitigen Nutzungsgebühr von 77 Cent pro Quadratmeter nicht mittragen können."
Für die gegenwärtig auf dem Areal tätigen Künstler verlangt die SPD-Fraktion deshalb Unterstützung durch die Stadtverwaltung: "Die Stadtverwaltung soll den Künstlern Ersatzflächen anbieten und dafür ehemalige Gewerbeobjekte im Stadtgebiet in den Blick nehmen. Außerdem soll eine gebäudespezifische Schadensanalyse auf dem derzeitigen Areal erfolgen. Der Zustand der Gebäude ist unterschiedlich. Die Faustregel muss lauten, dass eine Räumung von einzelnen Ateliers erst erfolgt, wenn konkret die weitere Nutzung wegen des schlechten baulichen Zustandes nicht mehr tragbar ist", so Elke Ernemann. Selbstverständlich sollte auch den Künstlern nach Fertigstellung des Kulturparks "Altes Heizkraftwerk" die Nutzung der dann sanierten Räume angeboten werden.
Große Chance für Entwicklung der Gewerbeflächen hinter dem Hauptbahnhof
Parsa Marvi sieht in der Entwicklung eines Kulturparks "Altes Heizkraftwerk" eine große Chance zur Vermarktung der Gewerbeflächen hinter dem Hauptbahnhof: "Wenn wir das Heizkraftwerk als Ort der Kultur und Kreativität erhalten, dann macht das auch die restlichen Gewerbeflächen hinter dem Hauptbahnhof für Unternehmen interessanter. Das ist moderne Stadtentwicklung, in der Kultur und Kreativität Platz haben. Ein blutleeres Gewerbegebiet wird es mit uns hinter dem Hauptbahnhof nicht geben."
Die SPD-Fraktion hofft, dass ihr Vorstoß eine Mehrheit im Gemeinderat findet. Ähnlich positioniert hat sich auch die KULT-Fraktion, deren Antrag auf Sanierung des "Alten Heizkraftwerks" aus SPD-Sicht "in eine vergleichbare Richtung geht", so Parsa Marvi.