
Die umstrittenen Baumfällarbeiten der Stadt Karlsruhe Mitte Mai im Naturschutzgebiet Burgau werden jetzt Thema im Karlsruher Gemeinderat. Durch das Fällen von Stammresten von Streuobstbäumen in der Schutzzeit wurden in dem ökologisch sensiblen Bereich einer Vielzahl von Tieren Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten genommen. In einer Anfrage an die Stadtverwaltung drängt die SPD-Gemeindratsfraktion auf eine zeitnahe Klärung des Sachverhalts. "Wir wollen wissen, warum die Maßnahme zu einem Zeitpunkt erfolgte an dem mit einem massiven Eingriff in das Ökosystem zu rechnen war", sagt SPD-Stadtrat Dr. Raphael Fechler.
Die SPD-Fraktion verweist darauf, dass die Stadtverwaltung nicht zum ersten Mal wegen Rodungen in der Kritik steht. Raphael Fechler erinnert dabei an die Rodungen im Technologiepark im Jahr 2012: "Damals wurde uns nach den Baumfällarbeiten zugesichert, dass künftige Maßnahmen vorab durch Ortstermine mit Ökologen sowie dem Umwelt- und Arbeitsschutz abgestimmt werden. Uns interessiert, ob diese Zusage im aktuellen Fall eingehalten wurde."
"An der Notwendigkeit von Maßnahmen zur Pflege und zum Erhalt von Streuobstwiesen auf der Grundlage des Streuobstkonzepts besteht kein Zweifel. Die Vorgehensweise der Stadt in dem konkreten Einzelfall steht hierzu jedoch in deutlichem Widerspruch und ist für Bürger und Naturschützer gleichermaßen nicht nachvollziehbar", stellt Raphael Fechler fest.